frequenzgeregelte Poolpumpe? Bitte Achtung!

Hallo liebe Poolhelden.

Nach längerer Überlegung habe ich mich dieses Jahr für eine regelbare Pumpe entschieden.

Grund war primär Energie und Geld zu sparen. Das zweite ist aber ernsthaft kein guter Grund, aber dazu später.

Also womit fängt soetwas immer an? Wie bei allem….wochenlange Internetrecherche welche die richtige ist.

Brauche ich eine regelbare Pumpe oder nur einen Frequenzumrichter?

Welche Leistung?

Welche Marke?

Was soll sie können?

Und natürlich was kostet sie?

Also lege ich mal los:

Die erste Frage löste sich schnell, die FU’s für 300,-€ waren mir nicht sehr vertrauenserweckend.

Klar, wenn man schon eine Pumpe hat, sind diese Geräte sehr verlockend. Aber einige Gespräche mit Fachleuten der Elektrotechnik ließen mich zweifeln. Muss aber jeder für sich entscheiden.

Nun…die zweite Frage war schnell erledigt. Hatte eine einfache Speck 9 und 25m3 Wasservolumen.

Also 2,5 mal Umwälzung pro Tag, somit sollte sie so 7-11m3 leisten.

Das leisten sie alle, und viel mehr..

Welche Marke? Also eine Speck sollte es schon sein. Aber trotzdem gibt es da auch andere gute Hersteller. Am Schluss kamen zwei in die engere Wahl: Badu Alpha Eco Soft und die günstigere Alpha Vario Plus.

Damit zum Punkt: was soll sie können? Beide lassen sich über ein Bedienpanel an der Pumpe steuern, aber die Badu Alpha Eco hat noch eine 5-adrige Steuerleitung für 3 Leistungsstufen und Pumpe-Off. Die Alpha Vario soll man wohl auch mit einem Steuerkabel ausstatten können (habe ich gelesen) die Badu kann ich aber direkt an eine Steuerung anschließen. Hierfür sind aber 4 potentialfreie Ausgänge notwendig.

Nun war die Pumpe gefunden. Also kaufen, anschliessen an die Verrohrung und ab in die Zeitschaltuhr. Vorher das Steuerkabeln isoliert, da ich keine Steuerung habe (noch nicht).

Aber da fing das Theater erst an. Und das hat mich zu diesem Beitrag genötigt, um Euch dafür zu sensibilisieren, dass dieses Thema gut durchdacht sein sollte.

Also welches Theater…na, in der Bedienungsanleitung steht, wenn man keine externe Steuerung hat, muss die Steuerleitung isoliert werden. Hab ich gemacht. Was aber nicht drin steht, dass der Frequenzumrichter nicht ständig über das Netzkabel geschaltet werden sollte. Hat mir mein Sohn, seines Zeichen Elektroingenieur, bestätigt. Kurze Rückfrage bei Speck:“ Wir empfehlen, die geregelte Pumpe extern zu schalten, da sonst auf Dauer die Elektronik schaden nehmen kann“).

Toll…hätte man vielleicht in der BA schreiben können. Somit also nichts aus der Vorstellung, Pumpe ab in die Zeitschaltuhr und ab dafür.

Wie löst man nun das Problem?

Doch eine einfache Steuerung kaufen? Nun die einfachste Steuerung mit Zeitschaltung und 4 Kanälen als “out off the box” Version wäre die Badu Eco Logic (bitte jetzt keine Kommentare von wegen SPS Logo 8 wäre billiger oder so..kam für mich nicht in Frage). Diese Steuerung würde dann mit 388,-€ zzgl. Versand zu Buche schlagen. Das wars dann mit dem sparen: Pumpe min. 900,-€ plus ca. 400,- € für die Logic. Im Vergleich zu ner einfachen Speck Pumpe also Mehrkosten von ca. 1000,- €. Würde bei ca. 250,- € Einsparung pro Jahr 4 Jahre dauern bis zum Geldsparen….Das war’s aber noch nicht mit dem Geldausgeben…

Also hatte ich den Kaffee schon auf..

Aber ich ließ mich nicht entmutigen. Einfach ein paar Einbautaster für nen 10er und ein IP67 Verteilergehäuse gehauft. Die Schalter eingebaut und mit dem Steuerkabel verbunden, den Netzstecker in die Steckdose (ohne Zeitschaltuhr) und ich kann die Pumpe extern steuern. Toll…dachte ich..

Habe dann die Pumpe auf 10/20/30% Leistung programmiert und lassen sie jetzt 24h bei 10% laufen. Wenn ich rückspüle dann auf 30% und danach wieder auf 10%.

Von der Umwälzung reichen 10% und der Sandfilteranlage sowie dem Wasser tue ich was gutes. Ständige Durchströmung des Filters und langsame Strömungsgeschwindigkeit. Ob das soweit klappt wird sich zeigen. Halte Euch auf dem Laufenden.

ABER….ABER…ABER!

Das war leider nicht alles, was mir anschliessend mein Elektriker des Vertrauens geflüstert hat!!!

Alle wissen, dass man die Pooltechnik mit einem RCD (landläufig als FI-Schutzschalter bezeichnet) absichern muss. Soweit so klar. Sollte jeder im Sicherungskasten haben.

Nun das Aber: Eine frequenzgesteuerte Pumpe MUSS  gemäß VDE mit einem RCD Typ B abgesichert werden (nennt sich allstromsensitiv). Die allgemein üblichen sind nur Typ A oder AC.

Es gibt dazu im Netzt einige Diskussionen, ob das auch für 1-phasige FU’s gilt. Lasst euch da nicht täuschen. Ihr MÜSST DEN FI-SCHALTER austausche lassen!!!

Wenn Ihr das nicht macht („hab’s nicht gewusst Herr Richter…stand nicht in der Bedienunsganleitung“), und es passiert etwas, habt Ihr die Staatsanwaltschaft im Haus, kein Quatsch !!! (mit Strom in Verbindung mit Wasser ist nicht zu spaßen).

Und nun der Preis! So ein RCD Typ B liegt beim Markengerät so bei 300-400,- € !!! Ohne Einbau. (und lasst bitte die Finger von den 150€ Teilen auf Amazonien..)

Darüber hinaus muss ein Notausschalter gut erreichbar zwischen Hauptverteiler und Netzanschluss Pumpe verbaut werden. Kostet auch so um die 30-50€.

Resumee:

Die Umstellung auf eine regelbare Pumpe sollte wohl durchdacht sein. Rein aus dem Beweggrund mittelfristig Geld zu sparen, weil die weniger verbrauchen und Strom immer teurer wird, sollte bei der Gesamtinvestition wohl durchdacht sein.(Nebenbei, wenn jemand noch nicht mitgerechnet hat, liegt ihr bei min. 1500,- €)

Verbrauchstechnisch ist der Unterschied schon erheblich. Meine neue verbraucht nur 90W bei 10%. Die alte zog immer 700W.

Da kann man die Pumpe auch 24/7 laufen lassen.

Nur möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass auch sicherheitstechnisch einiges zu beachten ist. Das darf man nicht vernachlässigen.

Hoffe ich hab es nicht zu langatmig gehalten. Mir war es aber wichtig das alles mal los zu werden, um andere, die vielleicht auch mit dem Gedanken spielen, weiter zu helfen und nicht so blauäugig wie ich in diese Entscheidung reinstolpern.

Bis Bald

Thorsten

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Kommentare

  1. Hi Thorsten,
    Vielen Dank für Deine Heldentat. Ui … ich hatte auch schon einmal überlegt eine regelbare Pumpe irgendwann mal zuzulegen. Das mit dem FI Schalter hatte ich irgendwo auch schon mal gelesen. Ist der nicht auch bei den Wärmepumpen als Poolheizung auch empfohlen bzw. notwendig?
    Da kommen dann ganz schon Summen zusammen … ich glaube das kommt für mich dann erst mal nicht in Frage.
    Gruß Mario

  2. Hallo Thorsten, warum Rückspülen auf 30% ? Das ist viel zu wenig… außer du hast nur 15Kg Sand was ich aber nicht glaube…. beim Rückspülen brauchst du die volle Leistung… dein Wasser wird ja anders herum durch den Sand gedrückt und soll ihn lockern das alle Fremdkörper aus diesem gespült werden… Nachspülen dann wieder mit voller Leistung für paar sec. damit der Sand wieder “gefestigt” wird, und danach wie gewohnt langsam Filtern…

    1. Hallo Marc,
      leider komme ich erst jetzt zum antworten.
      Die 30% basieren auf der maximalen Leistung der Pumpe und entsprechen ca 9.5m3. Damit bekomme ich ca. 1 Bar Kesseldruck.
      Gehe ich mit der Leistung noch höher steigt der Druck in den roten Bereich und zelegt mir den Behälter. Die Pumpe hat max 29m3 und das ist absolut zuviel für nen 500er Filter.