Hallo zusammen,
nachdem ich in diesem Forum so unglaublich viele Infos, Ideen und Wissen aufgreifen konnte, hier endlich die eigene Heldentat. 🙂
Mein Name ist Matze, bin 43 und komme aus Rosenheim im schönen Oberbayern und ich bilde mir – seit ich denken kann – einen Pool ein!
Problem an der ganzen Thematik ist die häusliche Zusammensetzung. Meine Eltern haben 2011 unser altes Haus (BJ in den 30gern, aber schon mehrfach von den Vorbesitzern umgebaut) aufgestockt. Dabei wurde das alte Obergeschoss und Dach einfach komplett runter geschoben und man hat neu OG und DG aufgesetzt. Durch den Umbau sind zusätzlich 3 wunderschöne Wohnungen entstanden.
Durch diesen Umbau sind meine Geschwister und ich wieder nach Hause gezogen. Mein Bruder und ich belegen jeweils eine DG Wohnung und meine Sis mit Schwager und Kindern den Großteil des OGs, während meine Eltern das EG bewohnen. Wie man sich vorstellen kann, kracht es innerhalb der Familie auch mal, aber alles in allem läuft es super, weil wir unsere Räume akzeptieren, aber auch den Nutzen vom gemeinsamen Garten usw. haben. Man hilft sich gegenseitig und trotzdem hat jeder sein eigenes Reich.
Dennoch… so ein Projekt wie ein Pool ist eine einschneidende Geschichte, da der Garten von allen genutzt wird. Wir hatten nach einer GrundstĂĽcksverkleinerung einen Teil des Garten brach liegen und dabei habe ich gefragt, ob man nicht einen Pool an diese Stelle setzen könnte. Da gingen die Meinungen gerade wegen Chlorung usw. sehr weiter auseinander. Vor allem sind wir 5 Minuten vom Freibad und 10 Minuten von einigen Badeseen entfernt. Aus dem lang anhaltenden Gerangel wurde dann die Entscheidung getroffen, dass ich einen Pool-Teich baue. Mein so genannter “Peich”, “Tool” gibts ja schon, war im Grunde wegen der permanenten Diskussionen im Vorfeld schon zum Scheitern verurteilt. Dennoch habe vor ca. 7 Jahren Freunde und Mini-Bagger organisiert und durchaus brauchbare Arbeit abgeliefert. Mein Fehler war, dass ich bei der Inbetriebnahme, als die Sandfilteranlage ihren Dienst aufnahm, dem Wunsch meiner Mutter nachgekommen bin: “Können wir nicht versuchen ob es ohne Chlor und mit ein paar Pflanzen geht?” – “Versuchen können wirs, aber wenn es nicht klappt, schmeiĂź ich eine Chlortablette rein…”. NatĂĽrlich hat es nicht funktioniert, aber wer wirft eine Chlortablette in den Lebensraum von Molchen, Libellen, einer wunderschönen Seerose usw. ?
Die ersten Jahre war diese Mischung dennoch erfolgreich und von ein paar Algen abgesehen, haben wir uns regelmäßig in dem Peich erfrischt oder nur die Füße im Wasser baumeln lassen:
Dann wurde meine Schwester Schwanger und mit mittlerweile 2 Kindern ist so ein Teich einfach brandgefährlich. Also haben wir den Peich mit einem Steckzaun eingezäunt und gesichert. Durch den erschwerten Zugang und das zunehmende Algenproblematik, kam der Wunsch meiner Ma, den Peich wirklich wie einen Teich zu behandeln. Dafür war er aber halt nicht gebaut. Bio-Zone zu klein, falsche Pumpe usw. Daher habe ich mich aus dem Projekt ausgeklinkt und ihr überlassen, was sie damit macht. Meine Mutter hat etwas zu viele Hobbies, als dass die regelmäßige Pflege eines Teiches auch noch im Terminkalender platz gehabt hätte. Hier mal ein Foto vom Stand vor dem neuen Projekt:
Das ist noch einer der klaren Tage, zum Schluss raus war das Becken komplett veralgt. Keiner fĂĽhlte sich fĂĽr die Pflege des Teichs verantwortlich. Und da so eine unnĂĽtze Drecklache dann auch noch die GemĂĽter stresst, habe ich mich zu einem letzten Angebot an die Familie entschieden.
Wir reißen den Mist raus und schütten alles zu, oder aber ich baue das komplette Projekt zu einem teilversenkten Pool um. Kein lästiger Zaun, dennoch ein gesichertes Becken, das dafür aber sauber ist und in dem man mit den Kleinen dann auch wirklich Spaß haben kann. Die Technik wird in den Keller gelegt, damit man nicht zweimal im Jahr das Technik-Haus ausräumen muss. Grobe Planung war relativ schnell okay und die Wahl zwischen etwas Rasen oder einem Pool, der den Rest der Familie nix kostet, war dann relativ einfach. 🙂 Meine einzige Bedingung an dieser Stelle: Ich/Wir machen es richtig und ich gehe keine Kompromisse ein. Also entweder habe ich freie Hand und darf z.B. die Terrasse für die Verrohrung aufreißen oder eben unseren wunderschönen Brunnenstein entfernen. Wurde einstimmig vom Familienrat angenommen, also Let´s go!
Projektplan läuft so ab, dass ich aktuell den Bestand raus reiße und eine ca. 4x4m Baugrube auf 160cm aushebe. Also 150cm Pool. 30cm stehen raus, aber 120cm Pool + 20cm Bodenplatte + 20cm Sauberkeitsschicht/Verdichtung. Spätestens Ende Oktober soll dann die Schalung stehen und der Betonfahrer vorbei kommen. Mein Schwager ist Maurer und hilft mir hier bei der Vorbereitung und beim abziehen.
Im Winter will ich dann bei Pool Sana bestellen, an der Terrassenunterführung in den Keller arbeiten und den Technikraum schon mal vorbereiten. Im März/April 25 wird dann aufgestellt, befüllt, Drainage gelegt, mit Magerbeton hinterfüllt und im Sommer dann der restliche Garten auf Stand gebracht.
An der Stelle teile ich den Post mal und liefere ein paar Bilder zu den aktuellen Arbeiten.
Als erstes muss das Pflaster raus, den Split darunter hebe ich für spätere Arbeiten auf:
Nicht zu vergessen mein neuer Endgegner. Unser Brunnenstein. Geschätzt 800-1200kg. Ich habe versucht ihn auf Kleinanzeigen weg zu bekommen. Keine Chance. Das Monster war schon da, bevor wir eingezogen waren und so schön der Stein auch ist, er braucht zu viel Platz und wĂĽrde mir in die Baugrube abrutschen. Das Teil kann man nur mit einem Kran entfernen oder eben klein machen….
Ich habe wirklich viel gesucht. Nachdem ein großer Schlaghammer an den Stein einfach nichts auszurichten vermag, bleibt eigentlich nur noch ein Mini-Bagger mit Specht-Aufsatz. Das ist mir wegen splitternden Steinen einfach zu gefährlich. Also habe ich mir nach einem Besuch im Steinmetzforum ein paar Federkeile bestellt und angefangen Löcher zu bohren und die Keile einzuschlagen. Für den oberen dünnen Teil hat das funktioniert, aber weiter unten, wo es Dicker wurde, haben meine Skills nicht mehr gereicht. Irgendwann steckten 6 Keile fest und es ist nichts mehr passiert.
Dann bin ich auf Betonamit aufmerksam geworden. Also 2,5kg bestellt, 8 Löcher mit dem groĂźen 30mm Bohrer rein gebohrt und gib ihm! Beim letzten Loch ist der Bohrer abgebrochen, aber ich war gespannt was Betonamit ausrichtet. Das ist ein explosionsfreier Sprengstoff. Quellzement, den man aufrĂĽhrt und in die Löcher fĂĽllt und naja… was soll ich sagen. Gestern Abend eingefĂĽllt und dann passierte das:
An der Stelle muss ich noch ein Bild nachliefern, weil damit ungefähr der halbe Stein gesprengt ist. Ich habe nochmal 5kg von dem Zeug und 2 neue Bohrer bestellt. Nächste Woche geht es weiter und in der Zwischenzeit lass ich weiter das Wasser ab, entferne Folie und Flies, fange an den Sand unter dem Flies raus zu schaufeln.
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