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Welchen Filterkessel
Posted by Mario Riedel on 15. März 2024 um 7:45Hallo ich bin Mario und neu hier. Mein neuer Pool befindet sich im Bau Und es wird ein GFK Becken mit 9×3,2×1,5 Größe. Das Wasservolumen beträgt knapp 30 Kubik. Ich möchte mir einen geteilten Filterkessel kaufen und bin am überlegen ob es ein 400mm oder 500mm sein soll. Was würdet ihr mir empfehlen? Filtermedium benutzt ihr?Eine Speckpumpe PP9 habe ich von meinem alten Pool noch. Vielen Dank und einen schönen Freitag🙋♂️
Michael & Maya hat geantwortet 6 months, 2 Wochen aktiv. 5 Poolhelden · 9 Antworten -
9 Antworten
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Hi Mario…,
ich bin ja nicht gerne ein Klugscheißer (naja, eigentlich doch 🙃) aber es sind ca. 40qm nach deinen Maßen und in diesem Fall würde ich zum 500er Kessel greifen. Solltest du dich aber nur vertippt haben und statt der 9 eine 6 wolltest, wären es wieder etwa 30qm und da würde auch ein 400er reichen.
Bei den Filtermedium kann man endlose Diskussionen führen. Die einen sagen Filterballs, die anderen schwören auf Sand und wieder andere sagen Glas ist das beste. Aber ich wag mal eine vorsichtige Schätzung und behaupte die meisten hier bei Poolheld nutzen Filterglas, mich eingeschlossen und ich bin sehr zufrieden damit. Es war am Anfang etwas Tricki, da ich einiges davon im Pool hatte. Hab aber mich rangetastet an die richtige Füllmenge und nun ist alles paletti.LG
Ronny- Letzte Bearbeitung 8 months, 4 Wochen aktiv. von Ronny.
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Hey Ronny, das hat mit Klugscheißen Nix zu tun. Danke das du mir geantwortet hast. Es sind Laut Hersteller des GFK Beckens 30qm, weil das Becken eine spanische Treppe hat und nach unten konisch ausläuft.
Wenn ich also nach deinen Ausführungen gehe würde doch der 400 mm Kessel locker reichen. Ich habe zwar genug Platz im Technikraum aber man soll ja die Anlage auch nicht überdimensionieren. Also nochmals vielen Dank für deine Antwort. VG Mario
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Hi Mario…
siechste, ne Treppe hat ich in meiner Rechnung gar nicht drin gehabt. Ich hab da pauschal die Beckenmaße genommen 🧐.
Aber ich muss gestehen ich kenn eine spanische Treppe nicht. Eine römische ist mir bekannt, aber eine spanische konnte ich auf anhieb auch bei Google nicht finden. Kannst du da mal bitte eine Foto von nachsteuern.
Danke.
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Hey Ronny,
Die Spanische Treppe ist nichts für uns, eher für Großgrundbesitzer, wenn ich mich recht entsinne hat diese irgendetwas bei 140 Stufen – Das wird ein Mächtiger Pool 🙃Mal im ernst – bin auch noch am Treppe suchen/ Finden und auch Interessiert 😉
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Hallo und sorry für die späte Nachricht. Ich meine natürlich eine römische Treppe. Weiß nicht warum ich spanische Treppe geschrieben habe.🤔Ich habe mir zu meiner PP9 Speckpumpe den 500 Filterkessel von Poolsana geholt. Mein Pool ist nun in der Grube und ich bin am verfüllen und werde mich dann an meinem Technikraum auslassen. Dosieranlage GP1 habe ich gestern geliefert bekommen und ich bin am überlegen ob ich mir die UV Sonde von Poolsana gleich noch bestelle. Auf eine Wärmepumpe werde ich vorerst noch verzichten, da uns 23/24 Grad Wassertemperatur genügen und die hatten wir im alten Pool eigentlich immer. Wenn es an die Technik geht, werde ich berichten. VG Mario
Ps: das Becken steht und nun geht es ans verfüllen🙋🏻♂️
- Letzte Bearbeitung 6 months, 2 Wochen aktiv. von Mario Riedel.
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Hi Mario, ich würde Dir ehrlich gesagt bei 30qm zu einem 500er Kessel raten. Ich hatte meinen 19qm Pool mal eine Saison mit einem kleinen 300er Kessel, das war nix. Mit dem 400er bin ich zufrieden.
Bei 30qm würde ich persönlich eher zum 500er greifen. Auch Kesselgröße und Filterpumpe sollten aufeinander abgestimmt sein. Ist die Pumpe für den Kessel zu groß drückst Du den Schmutz mit der kräftigen Pumpe durch den Kessel einfach durch.
Die Pumpe mit 9qm passt meines Erachtens auch besser zum 500er Kessel.
Hoffe ich konnte dir weiterhelfen und habe jetzt nicht mehr Verwirrung gestiftet.
Viele Grüße Mario
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Tja, jetzt muß ich auch mal den Klugscheißer spielen und Dir sagen, wie die Größe des Filters und die Leistung der Pumpe bemessen werden muß:
1. Das komplette Volumen des Pools sollte binnen 4h einmal umgewälzt werden. Dies sollte mindestens 3x täglich geschehen (optmial wäre 6 Mal). Es ergeben sich somit 3 Blöcke à 4h Laufzeit der Pumpe. Für wirklich sauberes Wasser ist mehr besser, ggf. kann die Pumpe nachts mit abgesenkter Drehzahl laufen. Die Beckenhydraulik sollte so ausgelegt sein, daß keine Totwasserzonen entstehen, also Zonen wo das Wasser bei laufender Filtration stillsteht. Hierfür ist eine ausreichende Zahl an Einlaufdüsen und Skimmern und Bodenabläufen (bzw. wenn kein Bodenablauf möglich, tieferligende Ansaugdüsen) vorzusehen. Bei meinem 8x4x1,5m-Becken habe ich 4 Breitmaulskimmer, die jeweils 50cm von den Enden der Längsseiten positioniert sind sowie 2 tieferliegende Ansaugdüsen an der Längsseite zwischen den Skimmern sowie 4 auf der anderen Längsseite befindliche Einlaufdüsen in 50cm Tiefe. Das Becken wird so quer durchströmt, wobei alle 2m eine Einlauf- bzw. Absaugdüse angeordnet ist.
2. Für effiziente Filtration sollte die Flußgeschindigkeit im Filter nicht deutlich mehr als 20m/h betragen (sonst wird der Dreck nämlich durch den Filter durchgespült, anstatt drin hängenzubleiben). Während des Rückspülens sollte sie hingegen 50-60m/h betragen, um den Dreck auch komlett aus dem Filter rauszuspülen. Daher braucht man auf jeden Fall eine frequenzgesteuerte Pumpe, die mit verschiedenen Drehzahlen laufen kann (oder ein entspr. Vorschaltgerät, mit dem man eine nicht frequenzgesteuerte Pumpe mit verschiedenen Drehzahlen laufen lassen kann).
Beispiel: bei einem Pool mit 30m³ wie in Deinem Fall müßte die Pumpe also beim Filtrieren mit mittlerer Drehzahl 7,5m³/h umwälzen können. Bei der Auswahl der Pumpe muß berücksichtigt werden, daß die Leistungsdiagramme der Pumpen nur die Förderhöhe berücksichtigen, aber nicht den hydraulischen Widerstand, der durch die Länge der Rohrleitungen, diverse Knicke und Winkel, Ventile etc. entsteht. Also im Zweifel etwas größer dimensionieren, denn runterregulieren kann man die Pumpe immer.
Wie groß muß nun der Filter sein?
Die Flußgeschwindigkeit im Filter berechnet sich folgendermaßen:
Durchflußmenge in m³/h : Filterfläche in m² = Flußgeschwindigkeit in m/h.
Die Filterfläche errechnet sich nach der Formel r²*Pi.
Bei einem 40cm-Filterkessel ist die Fläche also 0,2 m * 0,2m * 3.14 = 0,126m²
Bei einer Flußrate von 7,5³/h ergibt sich also eine Flußgeschwindigkeit von 7,5 m³/h : 0.126m² = 59,5m/h
Das ist für die Filtration VIEL zu viel und somit der Filter deutlich zu klein. Um dieses Problem zu beheben kann man den Durchfluß reduzieren und somit die Pumpe länger laufen lassen (was mehr Strom kostet), oder (besser) den Filter vergrößern.
Um auf eine Filtrationsgeschwindigkeit von 20m(h zu kommen, bräuchtest Du bei einer Flußrate von 7,5m³/h eine Filtrationsfläche von mindestens 0.33m² und somit einen Filterkessel von 65cm Durchmesser.
Hierbei ergibt sich dann für das Rückspülen eine Durchflußmenge von ca. 17m³/h und dabei eine Flußgeschwindigkeit im Filter von 51 m/h.
Für andere Beckengrößen erfolgt die Rechnung analog dem obigen Beispiel. Um überprüfen zu können, ob die geforderten Flußraten und somit auch Filtergeschwindigkeiten eingehalten werden, sollte zwischen Pumpe und Filter ein Durchflußmesser angeordnet sein.
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Das nenn ich mal eine ausführliche Antwort. Vielen Dank. Da ich nun meinen 50er Filterkessel habe, werde ich diesen auch erstmal einsetzen. Sollte ich Probleme mit dem Wasser bekommen muss ich dann schauen. Aber zur Zeit bin ich ja noch am verfüllen, hintermauern und dann kommt die Technik. Wäre denn die UV Sonde gut und wichtig?
VG Mario
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Eine UV-C-Desinfektion ist auf jeden Fall empfehlenswert, sie kann helfen den Chemieeinsatz zu reduzieren und sie spaltet Chloramine, die man ansonsten nicht (bzw. nur durch Teilwasserwechsel) aus dem Becken rauskriegt. Chloramine entstehen dadurch, das Chlor Harnstoff und andere Fremdstoffe bindet und sie verursachen den sog. Schwimmbadgeruch und reizen Haut und Schleimhäute (freies Chlor wirkt in normaler Dosierung nicht reizend). Man sollte dann aber zumindest am Anfang (und bei hohen Temperaturen bei einem Außenpool oder bei viel Badebetrieb immer) täglich mit einem Meßgerät wie Poollab 2 den pH-Wert sowie den freien Chlorgehalt messen. Der freie Chlorgehalt sollte je nach Wassertemperatur zwischen mindestens 0,5 und 1mg/l liegen. Da die Effektivität des Chlors auch vom Gehalt des Wassers an Cyanursäure abhängt (falls man organisches Chlor zum Desinfizieren verwendet – falls man Chlorbleichlauge über eine Dosierpumpe verwendet, spielt das keine Rolle), sollte auch dieser Wert regelmäßig gemessen werden, da sich die Cyanursäure im Wasser zunehmend anreichert, falls man immer organisches Chlor zum Desinfizieren verwendet. Die Cyanursäure bindet freies Chlor (was zur Stabilisierung des Chlorwerts und Verringerung der sog. Chlorzehrung durch UV-Licht bei Außenpools durchaus sinnvoll ist). In geringer Konzentration der Cynaursäure ist das durchaus wünschenswert, wenn der Cyanursäurewert aber zu sehr zunimmt (über 10-15mg/l) redziert er die Wirkung des Chlors, weil zuviel Chlor gebunden wird und zuwenig zur Desinfektion zur Verfügung steht. Das Redoxpotential sollte je nach Temperatur des Wassers mindestens 750mV betragen, je höher die Temperatur, desto höher muß auch der Redoxwert und der Gehalt an freiem Chlor sein. Der Redoxwert ist jedoch nur ein Surrogatparameter, der diversen Störeinflüssen unterworfen ist und daher keine sichere Aussage über den Gehalt an freiem Chlor bzw. der Desinfektionskapazität macht. Deshalb sollte der Chlorwert regelmäßig mit einem Gerät wie dem Poollab gemessen werden (kostet um 150€). Das Gerät kann insgesamt 24 verschiedene Wasserparameter messen, u.a. pH, freies Chlor, Gesamtchlor, Eisen, Kupfer, Ammoniak, TA-Wert (ebenfalls wichtig für pH-Stabilität). Es sollte auch erwähnt werden, das für eine effiziente Filtration auch ein Flockungsmittel erforderlich ist (es sei denn, mann verwendet Filterbälle oder Kartuschen, dann darf kein Flockunsgmittel verwendet werden. Von der Verwendung solcher Filtermedien kann ich aus hygienischen Gründen aber nur dringend abraten). Das Flockungsmittel bindet Phosphat (ein idealer Algendünger) sowie kleinste Partikel und wassserlösliche, sonst nicht filtrierbare Fremdstoffe und entfernt sie durch den Filter aus dem Wasser. Nur so ist klares Wasser dauerhaft möglich.
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