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  • Dosierungsanlage

    Posted by Thomas on 22. Mai 2024 um 16:55

    Hallo meine poolhelden, habe probleme mit meiner dosierumgsanlage. Mein pool ist oval 8 x 4 x 1,50 m und er wird grün. Obwohl dosierungsanlage ph 7,1 und 680 anzeigt. Was kann ich machen?

    Michael & Maya hat geantwortet 3 months, 3 Wochen aktiv. 2 Poolhelden · 10 Antworten
  • 10 Antworten
  • Michael & Maya

    Mitglied
    22. Mai 2024 um 17:50

    Da bräuchte man genauere Informationen. Es ist vermutlich ein Außenpool? Wie ist der Gehalt an freiem Chlor? Wird ein Algizid oder ein Flockungsmittel verwendet? Welche Pumpe, Filter (Durchmesser?), Filtermaterial wird verwendet? Wie groß ist der Wasserdurchfluss bzw. die Flussgeschwindigkeit im Filter? Falls Flockungsmittel verwendet wird, welches (Flüssig oder Tabletten im Skimmer?) und wo wird es zugegeben?

  • Michael & Maya

    Mitglied
    22. Mai 2024 um 17:52

    Und natürlich: welche Dosierungsanlage? Welches Desinfektionsmittel? Wo wird gemessen und wie (vor dem Filter oder danach? Im Wasserhauptstrom oder in einem Bypass mit geringem Durchfluß?

  • Thomas

    Mitglied
    22. Mai 2024 um 18:19

    Es ist ein stahlwand pool, kein algizid und kein flockungsmittel. Pumpe ist eine Speck pp 11 mit filterkessel 500 er, filtermesium ist Sand und in die dosierungsanlage ist die poolsana mit by Pass und messen bevor es wieder in pool geht.

    • Michael & Maya

      Mitglied
      23. Mai 2024 um 11:36

      Hallo,

      Grünfärbungen können prinzipiell zwei Gründe haben: Kupfer(sulfat) im Wasser oder Algen. Da Du kein Algizid verwendest, ist Kupfer unwahrscheinlich, es sei denn Du hättest den Pool kürzlich mit Wasser aus einem Brunnen (mit kupferhaltigem Wasser) neu befüllt. Wenn es außer grün auch trüb ist, dürften es Algen sein. Deine Pumpe ist für den Pool dieser Größer eher unterdimensioniert und außerdem nicht frequenzgesteuert, kann also nur eine Drehzahl. Für eine effiziente Filterung einerseits und eine gründliche Rückspülung andererseits sind aber verschiedene Flußgeschwindigkeiten im Filter notwendig. Beim Filtern 20m/h, beim Rückspülen 50m/h. Filtert man mit 50m/h, wird der Dreck einfach durch den Filter durchgespült, anstatt darin hängenzubleiben. Und wenn mal mit 20m/h rückspült, wird der Filter dadurch nicht sauber. In beiden Fällen hat man trübes Wasser. Effiziente Filterung funktioniert nicht mit Pumpen, die nur eine Geschwindigkeit können. Man kann zwar nicht-freuqenzgesteuerte Pumpen mit einem entspr. Vorschaltgerät für verschiedene Filtergeschwindigkeiten tauglich machen, da aber die Pumpe insgesamt eher unterdimensioniert ist, wäre eine besssere Pumpe empfehlenswert. Ich habe einen genausogroßen Pool wie Du und habe eine Speck Badu Eco Touch Pro II. Die kostet natürlich mehr, ist aber auf die Dauer stromsparender und man kann bei effizienter Filterung auch Chemie sparen, was besser für die Gesundheit wie für den Geldbeutel ist. Beim Filtermedium kommt es auch auf die Korngröße an, es sollte Quarzsand mit einer Körnung von 0.4-0.6 mm sein. Sand mit gröberer Körnung filtert nicht effizient genug. Und letztlich ist eine Flockung unverzichtbar, denn der Sandfilter kann weder Phosphat (idealer Algendünger) noch kleine Partikel aus dem Wasser filtern ohne Flockung. Das Flockungsmittel bindet Phosphat und verklumpt kleine Partikel sowie Fette und Öle und macht sie filtrierbar. Das Flockungsmittel (flüssig) sollte entweder unmittelbar vor der Pumpe oder zwischen Pumpe und Filter zugegeben werden (wenn man es dem Beckenwasser zufügt, verklumpt das Zeug im Becken und landet auf dem Boden. Da kann man es zwar absaugen, aber besser es landet gleich im Filter und bleibt da). Wenn das Flockungsmittel zu früh (z.B. im Skimmer) zugegeben wird, verkumpen die Partikel vor der Pumpe, die Klumpen werden in der Pumpe großenteils wieder zerkleinert und gehen dann doch durch den Filter durch. Die Strecke zwischen Pumpe und Filter sollte dann aber mind. 1m lang sein, damit das Flockungsmittel genug Zeit hat, die Partikel zu verklumpen. Wenn eine Flüssigflockung mit Dosieranlage nicht möglich ist, kann man auch Flockungsmitteltabletten o.ä. im Skimmer platzieren. ist dann aber evtl. nicht so effizient. wie Flüssigflockung mit Dosieranlage. Aber jedenfalls kann auf eine Flockung keinesfalls verzichtet werden, wenn man klares Wasser haben will (und nicht Unmengen Chlor verwenden will). Ebenfalls sinnvoll ist der Einbau einer UV-C-Sterilisation. Die zerstört Algen und Bakterien, spaltet Chloramine (die den typ. Schwimmbadgeruch verursachen und Haut und Schleimhäute reizen) und kann helfen, den Chemieeinsatz zu reduzieren. Auch ein Durchflußmesser in der Leitung zwischen Pumpe und Filter ist sinnvoll, um zu überprüfen, ob der Durchfluß während Filterung und Rückspülung im notwendigen Rahmen liegt. Hast Du einen Pooltester wie Poollab o.ä? Im Sommer steigt der Chlorbedarf in einem Außenbecken stark an, einerseits durch die Temperatur und das UV-Licht, das eine Chlorzehrung verursacht und andererseits durch verstärkten Eintrag organischer Substanzen. Die freie Chlorkonzentration muß regelmäßig gemessen werden (Redox-Wert reicht nicht, das ist letztlich nur ein Surrogatparameter, der nur eine begrenzte Aussagekraft hat, aber einfacher zu bestimmen ist als der Gehalt an freiem Chlor). Man muß den Gehalt an freiem Chlor und ggf. auch an Cyanursäure (falls man organisches Chlor zur Desinfektion verwendet) regelmäßig messen. Sehr empfehlenswert ist übrigens das Buch ‘Pool Bibel’, das hat hemand geschrieben, der viele öffentliche Bäder geplant hat und es enthält viele gute Ratschläge für Poolprobleme.

  • Michael & Maya

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 11:43

    Was das Messen angeht: ich hoffe doch, Du misst den pH und Redoxwert vor den Impfdüsen und nicht danach? Ideal wäre die Entnahme des Messwassers VOR (ie. zwischen Pumpe und Filter) dem Filter in einem Bypass und Rückführung des Messwassers entweder vor die Pumpe oder in die Leitung zu den Einlaufdüsen. Grund: Biofilme im Filter können eine Chlorzehrung verursachen, die einen falsch niedrigen Chlor- bzw. Redoxwert im Beckenwasser vorkaukelt. Die Meßelektroden sollten keinesfalls im Haupwasserrohr installiert sein, da der hohe Wasserfluß dort erstens zu falschen Meßwerten führt und zweitens die Elektroden ruckzuck ruiniert, weil das Elektrolyt in den Elektroden durch den starken Wasserfluß ausgewaschen wird. Auch der sog. Smart-Connector von Bayrol ist da nicht gut geeignet. Außerdem sollte die ph-Minus-Impfdüse vor der Impfdüse für das Chlor positioniert sein. Grund: Chlor ist basisch und läßt an der Impfdüse Kalk ausfallen, der dort Krusten bildet. Die Säure vorher zuzugeben hilft, diesen Effekt zumindest zu verringern.

  • Michael & Maya

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 12:00

    Um nochmal auf die Filterung zurückzukommen: Keinesfalls (!!!) sollte man Filterbälle -cubes etc. oder sonstige Filtermedien aus einem Fasermaterial verwenden. Auch Kartuschenfilter sind ungeeignet (es sei denn, man will sie täglich (!) reinigen). Diese Filtermedien filtern zwar zunächst gut, aber man kriegt den Dreck beim Rückspülen nicht mehr raus. Versuchen Sie mal, en Kosmetikpad (sehr ähnliches Material), das mit Hautfett, Makeup, Sonnenöl o.ä. verdreckt ist auszuwaschen…keine Chance, das kriegen Sie nie wieder sauber. Ebenso wie ein Spülschwamm…der Dreck wird zwar gut gefiltert, bleibt aber drin und bildet ein ideales Bakterienbiotop, in dem munter Pseudomonaden, Klebsiellen oder sogar Legionellen sprießen und das Baden zu einen u.U (zumindest für Immungeschwächte) lebensgefährlichen ‘Vergnügen’ machen, das wenn überhaupt nur mit großen Chlormengen beherrschbar ist. Es hat schon seinen Grund, daß öffentliche Bäder seit Jahrzehnten auf Quarzsand als Filtermedium setzen. Auch akzeptabel wäre Filterglas, auch wenn es damit noch keine Langzeiterfahrungen gibt. Nachteil hierbei ist aber, daß ein Teil des Filtermediums im Laufe der Zeit aus dem Filter ins Becken gespült werden kann. Bei Sand kein Problem, aber wenn Glassplitter am Beckenboden liegen kann das eher unangenehm werden…

    • Thomas

      Mitglied
      23. Mai 2024 um 12:10

      Servus Michael, ich mache nachher mal ein Foto von meiner Anlage.

  • Michael & Maya

    Mitglied
    28. Mai 2024 um 22:28

    Hi..wie schon oben erwähnt ist die Pumpe zu schwach ausgelegt für Deine Poolgröße. Und auch der Filterkessel ist mit 50cm zu klein für ein Becken dieser Größe.

    Folgendes gilt für die richtige Auslegung von Pumpe und Filter:

    1. Das komplette Volumen des Pools sollte binnen 4h einmal umgewälzt werden. Dies sollte mindestens 3x täglich geschehen (optmial wäre 6 Mal). Es ergeben sich somit 3 Blöcke à 4h Laufzeit der Pumpe. Für wirklich sauberes Wasser ist mehr besser, ggf. kann die Pumpe nachts mit abgesenkter Drehzahl laufen. Die Beckenhydraulik sollte so ausgelegt sein, daß keine Totwasserzonen entstehen, also Zonen wo das Wasser bei laufender Filtration stillsteht. Hierfür ist eine ausreichende Zahl an Einlaufdüsen und Skimmern und Bodenabläufen (bzw. wenn kein Bodenablauf möglich, tieferliegende Ansaugdüsen) vorzusehen. Bei meinem 8x4x1,5m-Becken habe ich 2 Breitmaulskimmer, die jeweils 50cm von den Enden der Längsseiten positioniert sind (weil sich an der Wasseroberfläche in den Ecken der Dreck sammelt) sowie 2 tieferliegende Ansaugdüsen an der Längsseite zwischen den Skimmern sowie 4 auf der anderen Längsseite befindliche Einlaufdüsen in 50cm Tiefe. Das Becken wird so quer durchströmt, wobei alle 2m eine Einlauf- bzw. Absaugdüse angeordnet ist.

    2. Für effiziente Filtration sollte die Flußgeschwindigkeit im Filter nicht deutlich mehr als 20m/h betragen (sonst wird der Dreck nämlich durch den Filter durchgespült, anstatt drin hängenzubleiben). Während des Rückspülens sollte sie hingegen 50-60m/h betragen, um den Dreck auch komplett aus dem Filter rauszuspülen. Daher braucht man auf jeden Fall eine frequenzgesteuerte Pumpe, die mit verschiedenen Drehzahlen laufen kann (oder ein entspr. Vorschaltgerät, mit dem man eine nicht frequenzgesteuerte Pumpe mit verschiedenen Drehzahlen laufen lassen kann).

    Beispiel: bei einem Pool mit 48m³ wie in Deinem (und meinem) Fall müßte die Pumpe also beim Filtrieren mit mittlerer Drehzahl 12m³/h umwälzen können. Bei der Auswahl der Pumpe muß berücksichtigt werden, daß die Leistungsdiagramme der Pumpen nur die Förderhöhe berücksichtigen, aber nicht den hydraulischen Widerstand, der durch die Länge der Rohrleitungen, diverse Knicke und Winkel, Ventile etc. entsteht. Also im Zweifel etwas größer dimensionieren, denn runterregulieren kann man die Pumpe immer (daher ist selbst die Speck Badu Eco Touch Pro II, die ich habe eigentlich zu schwach ausgelegt. Daher lasse ich sie länger laufen)

    Wie groß muß nun der Filter sein?

    Die Flußgeschwindigkeit im Filter berechnet sich folgendermaßen:

    Durchflußmenge in m³/h : Filterfläche in m² = Flußgeschwindigkeit in m/h.

    Die Filterfläche errechnet sich nach der Formel r²*Pi.

    Bei einem 50cm-Filterkessel ist die Fläche also 0,25 m * 0,25m * 3.14 = 0,196m²

    Bei einer Flußrate von 12m³/h ergibt sich also eine Flußgeschwindigkeit im Filter von 12 m³/h : 0.196m² = 61,2m/h !

    Das ist für die Filtration VIEL zu viel und somit der Filter deutlich zu klein. Um dieses Problem zu beheben kann man den Durchfluß reduzieren und somit die Pumpe länger laufen lassen (was mehr Strom kostet), oder (besser) den Filter vergrößern.

    Um auf eine Filtrationsgeschwindigkeit von 20m/h zu kommen, bräuchtest Du bei einer Flußrate von 12m³/h eine Filtrationsfläche von mindestens 0.6m² und somit einen Filterkessel von 80cm Durchmesser.

    Wenn man bis zu 30m/h zulassen will, würde ein 70cm-Kessel reichen (bei 3x4h Pumpenlaufzeit und 12m³/h, bei etwas geringerer Filtrationseffektivität). Bei Deinem Kessel würde man, selbst wenn man den Fluß auf 6m³/h reduzieren würde (und somit die Pumpe rund um die Uhr laufen lassen müßte, um das Wasser 3x umzuwälzen) immer noch auf eine Flußgeschwindigkeit von 30,6m/h kommen. Damit könnte man evtl. gerade so hinkommen, aber dann dürfte die Pumpe eben nur mit 6m³/h laufen, und das rund um die Uhr. Da dürfte die Investition in einen größeren Kessel und eine leistungsfähigere und regelbare Pumpe langfristig besser und billiger sein. Wie schon erwähnt, solltest Du dann auch einen Durchflußmesser (kostet um 240€) in die Leitung zwischen Pumpe und Filter integrieren, damit Du die Flußrate überprüfen und die Pumpe somit entsprechend programmieren kannst, um die notwendigen Flußgeschwindigkeiten im Filter sicherzustellen.

    Bei einem 80cm-Kessel ergibt sich dann für das Rückspülen eine Durchflußmenge von ca. 25m³/h und dabei eine Flußgeschwindigkeit im Filter von 50 m/h.

    Für andere Beckengrößen erfolgt die Rechnung analog dem obigen Beispiel. Um überprüfen zu können, ob die geforderten Flußraten und somit auch Filtergeschwindigkeiten eingehalten werden, sollte zwischen Pumpe und Filter ein Durchflußmesser angeordnet sein.

    Was jetzt Dein akutes Problem mit der Grünfärbung des Wassers angeht, ist die Lösung folgende:

    1. pH-Wert auf 7,0-7,2 einstellen (bei höheren pH-Werten sinkt die Wirksamkeit des freien Chlors deutlich ab, ebenso die Wirksamkeit des Flockungsmittels)

    2. Stoßchlorung mit Chlorgranulat. Es werden 10-20mg/l freies Chlor benötigt, bei 48m³ also 96g aktives Chlor. Die Menge an Granulat hängt davon ab, wieviel aktives Chlor pro Gramm darin enthalten ist (meist 60-70%, man könnte also so grob 120-130g Granulat verwenden). Das Granulat in einen Eimer mit Wasser geben (nicht umgekehrt!), auflösen lassen und dann erst ins Becken geben.

    Verwendest Du anorganische Chlorbleichlauge zum Desinfizieren, mußt Du Dir um Cyanursäure und deren Einfluß auf den aktiven Chlorwert keine Sorge machen. Allerdings enthält Chlorbleichlauge nur einen Gehalt von ca. 14% aktivem Chlor, also 140g/l (und das auch nur, wenn sie frisch ist, der Wert sinkt durch Ausgasen im Laufe der Zeit), Du bräuchtest davon also rund 0,7l Chlorbleichlauge, um dem Becken rund 100g aktives Chlor hinzuzufügen. Am besten abends hinzufügen, dann kann das Chlor über Nacht wirken, ohne vom UV-Licht reduziert zu werden. Baden sollte man dann aber erst dann wieder, wenn der Chlorgehalt wieder auf halbwegs normale Werte gesunken ist.

    Außerdem hängt die Wirkung des Chlors vom Gehalt des Wassers an
    Cyanursäure ab, falls Du organisches Chlor verwendest. Die Menge im
    Wasser sollte mit einem Gerät wie Poollab 2 gemessen werden. Liegt sie
    über 20mg/l, nimmt die Effektivität des Chlors deutlich ab. Die
    Konzentration an Cyanursäure sollte zwischen 10 und 20mg/l liegen, weil
    ohne Cyanursäure bei einem Außenpool an einem sonnigen Tag die
    Konzentration an wirksamem Chlor durch das UV-Licht innerhalb von 3h um 90% sinken kann.
    Daher muß der Gehalt an freiem Chlor regelmäßig gemessen werden und dann
    mittels einer Tabelle pH- und Cyanursäurewert-entsprechend korrigiert
    werden. Beispiel: freies Chlor gemessen 1,0mg/l. Bei einem pH von 7 dann
    nur noch 78% aktives Chlor. Kommt Cyanursäure 20mg/l hinzu, nur noch
    63%, also 0,63mg/l aktives Chlor.

    Bei höheren pH- und Cyanursäurewerten sinkt der Wert an aktivem Chlor rapide.

    Sollte der Cyanursäure-Wert zu hoch sein, hilft nur (Teil-)Wasserwechsel.

    Daher muß der Gehalt an Cyanursäure (wenn man wie bei Außenbecken üblich organisches Chlor verwendet) bei der Chlordosierung ebenso berücksichtigt werden wie pH und Temperatur (in öffentlichen Bädern werden 0,3-0,6mg aktives Chlor pro l empfohlen, bei Wassertemperaturen über 30° aber schon 1mg/l!). Es gibt Tabellen und Apps, um den gemessenen Wert an freiem Chlor entsprechend pH und Cyanursäurewert zu korrigieren und das Chlor entsprechend zu dosieren. Beim Poollab2 ist eine entsprechende App dabei, die auch Dosierungsempfehlungen gibt.

    3. Flockungsmittel hinzugeben (z.B. als Kartusche im Skimmer, falls keine Flockungsmitteldosierpumpe vorhanden ist). Pumpe dann 2 Tage laufen lassen (bzw. solange bis das Wasser klar ist). Der Filter muß dabei mindestens 1x täglich rückgespült werden, um den Dreck rauszuspülen. Evtl. am Beckenboden verklumpte Partikel mit Bodensauger absaugen.

    Ist das Wasser nach 2 Tagen immer noch nicht klar, Prozedur 1x wiederholen. Ist es dann immer noch nicht klar, hilft nur ein Wasserwechsel sowie gründliche Reinigung aller Pooloberflächen (ggf. auch Austausch des Filtersands oder zumindest Stoßchlorung des Filters).

    Da Du offenbar einen Außenpool hast und eine Chlordosieranlage mit anorganischen Chlor verwendest, würde es übrigens Sinn machen, eine Zeitlang Tabletten mit organischem Chlor in den Skimmer oder einen Dosierschwimmer zu geben, solange bis der Cyanursäurewert (den man dann natürlich messen müßte, s.o.) zwischen 10 und 20mg/l liegt. Dies reduziert erheblich die Chlorzehrung durch das UV-Licht an sonnigen Tagen und reduziert den Verbrauch an Chlorlauge. Allerdings muß dann ein entsprechend dem Gehalt an Cyanursäure erhöhter Gehalt an freiem Chlor im Wasser eingehalten werden. Wenn der geünschte Cyanursäurewert erreicht ist, kann weiter mit Chlorbleichlauge allein desinfiziert werden, da die Cyanursäure im Wasser verbleibt (allerdings muß wegen sukzessivem Wasserwechsel durch Rückspülen im Laufe der Zeit doch etwas nachgegeben werden).

    Danach müssen die Ursachen des Problems, nämlich unzureichende Filterung und ggf. Unterdosierung des Desinfektionsmittels oder fehlende Flockungsmittelzugabe behoben werden, damit sich das Problem nicht wiederholt. Die Wasserqualität des Pools ruht immer auf 3 Säulen: Filterung mit Flockung, Desinfektion und Frischwasserzugabe. Wird an einer dieser Säulen gespart, muß man bei den anderren mehr investieren. Tut man das nicht, kippt der Pool früher oder später, oder man braucht extreme Chlormengen.

    Ich hoffe, Dir und anderen mit ähnlichen Problemen mit diesem Text (auch wenn er etwas länger geworde ist, als eigentlich geplant, geholfen zu haben. Die Materie ist komplex und der Teufel steckt, wie üblich, im Detail).

  • Michael & Maya

    Mitglied
    28. Mai 2024 um 22:41

    Ups, ich habe gerade festgestellt, daß ich mich bei der Berechnung der Chlormenge für die Stoßchlorung um eine 10er-Potenz verrechnet habe. Die von mir genannte Menge bringt nur 2mg/l Chlor ins Wasser, nicht 20mg/l. Du bräuchtest also 48.000l Wasser x 0,02 g/l Chlorkonzentration = 960g aktives Chlor im Wasser. Somit also, je nach verwendetem Chlorgranulat also rund 1.3kg Granulat (billiger) oder 7 Liter Chlorbleichlauge.

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